Liebe Mitstreiter*innen
Skandal in Köln!
An dieser Stelle zunächst einmal ein lieber Gruß an Alle treuen Newsletter-Leser*innen. Seit Erscheinen der ersten Ausgabe am 2. September 2019 haben sich nunmehr gut 3000 Abonnent*innen angemeldet. Wöchentlich werden es mehr und wir fühlen uns vor diesem Hintergrund gestärkt trotz Corona auch in den kommenden Monaten mit genügend Kraft und Ausdauer für unsere Ziele zu kämpfen.
Aktuell war es uns ein besonders wichtiges Anliegen dem beispiellosen Vorgehen in Köln im Zusammenhang mit der Missbrauchstudie einen offenen Brief entgegen zu setzen.
Gerne möchten wir an dieser Stelle zu Kommentaren via #rausmitderAkte
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aufrufen, auch gerne direkt an unsere Redaktion:
E-Mail: redaktion@newsletter.mariazweipunktnull.de
Das ist passiert!
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat am Montag begründen lassen, warum er ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten nicht veröffentlichen will. Das Gutachten sei «nicht gerichtsfest» und «im Ganzen misslungen», sagte der Strafrechtler Matthias Jahn in einer vom Erzbistum organisierten Videokonferenz.
Das Gutachten war 2018 von Woelki initiiert worden. Die Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl sollte ergründen, wie das Erzbistum in der Vergangenheit mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs durch Priester umgegangen ist. Am Freitag hatte Woelki jedoch mitgeteilt, dass er das Gutachten nicht veröffentlichen will. Begründung: Es weise erhebliche methodische Mängel auf. Bekannt geworden ist bereits, dass der heutige Hamburger Erzbischof Stefan Heße in dem Gutachten kritisch beurteilt wird.
Der Kirchenrechtler Thomas Schüller warf Woelki vor, sich hinter Anwälten zu verstecken. «Dieses infame Trauerspiel, was das Erzbistum Köln abliefert, dient der Desinformation der Öffentlichkeit», sagte Schüller der Deutschen Presse-Agentur. Die Opfer sexueller Gewalt würden dadurch instrumentalisiert und erneut traumatisiert!
Maria 2.0 antwortet mit einem offenen Brief an Bischof Wölki
In den Dunkelkammern der Macht:
Offener Brief der Initiative Maria 2.0 zum Vorgehen der Kölner Bistumsleitung
Köln, 2.11.2020
Pressemitteilung der Kanzlei in München vom 2.11.2020
W E S T P F A H L S P I L K E R W A S T L
R E C H T S A N W Ä L T E
ZWEITE PRESSEMITTEILUNG
München, den 2.11.2020
zur Pressemitteilung des Erzbistums Köln vom 30.10.2020 zu unserem Gutachten betreffend sexuellen Missbrauch
1. Uns wurde die Ausarbeitung zweier Professoren „zu Fragen der Einhaltung methodischer Standards“ vom 16.10.2020 zusammen mit dem Text der Pressemitteilung erstmals am Mittag des 30.10.2020 übermittelt.
2. Nachdem wir nunmehr die Gelegenheit hatten, die dortigen Aussagen zu prüfen, halten wir Folgendes fest: Diese Ausarbeitung leidet unter einem grundlegenden methodischen Fehler. Die Verfasser gehen von einem falschen Sachverhalt aus. Der uns im Dezember 2018 erteilte Auftrag bestand in einer umfassenden Bewertung des Handelns der Bistumsverantwortlichen. Eine Beschränkung auf die bloße Rechtmäßigkeitskontrolle war gerade nicht vorgesehen. Einen derartig beschränkten Gutachtensauftrag hätten wir als unabhängige Gutachter im Bereich des sexuellen Missbrauchs von vornherein abgelehnt. - 2 - Auch isoliert betrachtet sind die seitens der Verfasser dieser Ausarbeitung vorgenommenen Bewertungen unzutreffend.
3. Wie wir zwischenzeitlich gesichert erfahren haben, wurde dem Betroffenenbeirat noch nicht einmal angeboten, sich durch Lektüre unseres Gutachtens ein eigenes Bild zu machen. Wir wurden daher aus dem Kreis der Betroffenen gebeten, unser Gutachten zur Verfügung zu stellen. Wir haben das Erzbistum gebeten uns mitzuteilen, ob und inwieweit von dortiger Seite Einwände dagegen bestehen, dass wir diese berechtigte Bitte erfüllen. Gleichzeitig haben wir mitgeteilt, dass wir, wenn dies gewünscht wird, dem Betroffenenbeirat mit Blick auf unser Gutachten jederzeit Rede und Antwort stehen werden.
Rechtsanwälte Westpfahl Spilker Wastl
Dr. Wastl Rechtsanwalt
Stimmen des Bistums
Stellungnahme des Erzbistums Kölns:
Das vom Erzbistum Köln in Auftrag gegebene Privatgutachten im Original: